Alarmierung
Alle Hilfeersuchen, die über die Notrufnummern 110 (Polizei) und 112 (Feuerwehr und Rettungsdienst) aus den Kreisen Pinneberg, Steinburg und Dithmarschen (polizeilich auch aus dem Kreis Segeberg) eingehen, erreichen die Kooperative Regionalleitstelle West in Elmshorn.
Hier arbeiten Polizeibeamte der Landespolizei Schleswig-Holstein Hand in Hand mit Angestellten des Kreises Pinneberg. Die Leitstellenräume sind aus Datenschutzgründen getrennt, liegen aber in unmittelbarer Nähe zueinander. So kann bei gemeinsamen Einsätzen eine schnellere, direkte Absprache erfolgen und der Einsatzablauf optimiert werden.
Bei Notrufeingang fragt der Einsatzsachbearbeiter diesen ab, um genaue Informationen zum Einsatzgeschehen zu erhalten und fachgerechte Hilfe entsenden zu können. Wichtig sind hierbei alle Informationen, die dazu dienen, den Einsatzort schnellstmöglich auffinden zu können, sowie der genaue Einsatzgrund.
Die gewonnenen Informationen werden in ein modernes Einsatzleitprogramm der Firma Eurofunk Kappacher eingegeben, danach wird das entsprechende Szenario (Einsatzstichwort) ausgewählt. Das Szenario besteht aus einer Grundschadenart, einer Ergänzung und einer Erweiterung. Hierdurch kann nahezu jeder Einsatz detailgetreu abgebildet werden. Das Einsatzleitsystem ermittelt die zum Einsatzort günstigsten Einsatzmittel und unterbreitet einen Einsatzvorschlag. Hierbei werden auch außer Dienst gemeldete Einsatzmittel oder Feuerwehren berücksichtigt und durch angrenzende Kräfte ersetzt.
Nachdem der Einsatzsachbearbeiter den Einsatzvorschlag auf Plausibilität überprüft hat, führt er die Alarmierung durch. Die Einsatzkräfte werden durch ein verschlüsseltes, digitales Alarmierungssystem der Firma Swissphone benachrichtigt. Dadurch ist sichergestellt, dass keine Unbefugten an wichtige einsatz- bzw. personenbezogene Daten gelangen können.
Durch die Alarmierung lösen digitale Funkmeldeempfänger und / oder Sirenen aus. Je nach Ausmaß des Schadens, wird das Aufgebot an Rettungskräften bestimmt.
Beim Auslösen gibt der digitale Funkmeldeempfänger (DME) einen lauten Signalton von sich. Zusätzlich können alle wichtigen Informationen wie das Alarmierungsstichwort (Szenario), weitere Informationen wie Zimmerbrand, Verkehrsunfall, etc. und der genaue Einsatzort mit Straße, Hausnummer und Namen auf dem Display abgelesen werden. Auch ob Personen in unmittelbarer Gefahr sind, ist hier bereits klar erkennbar.
Die alarmierten Feuerwehrangehörigen begeben sich nun auf schnellstem Wege zur Feuerwache...
An der Wache angekommen, rüsten sie sich mit ihrer persönlichen Schutzkleidung aus und besetzen das Einsatzfahrzeug. Nachdem das Fahrzeug vollbesetzt ist, rückt dieses aus. Weitere Fahrzeuge folgen nach Bedarf.
Die Fahrzeugbesatzung steht ständig per Funk mit der Feuerwehreinsatz- und Rettungsleitstelle in Kontakt. Genauere Informationen können ausgetauscht werden. Der Gruppenführer des ersten am Einsatzort eingetroffenen Fahrzeuges führt eine Lageerkundung durch, setzt seine Kräfte ein und gibt umgehend eine Rückmeldung zur Leitstelle ab.
Reichen die alarmierten Kräfte nicht aus, so werden weitere Einsatzkräfte angefordert und durch die Leitstelle alarmiert. In diesem Fall können auch Feuerwehren der Nachbargemeinden in den Einsatz einbezogen werden, wenn diese nicht bereits schon Initial mit alarmiert wurden.
Ist die Lage vor im Griff oder stellt sich als weniger dramatisch als zuvor per Notruf gemeldet heraus, so brechen die auf der Anfahrt befindlichen Einsatzkräfte die Einsatzfahrt ab und rücken wieder in die Feuerwache ein. Die Kräfte vor Ort folgen, wenn der Einsatz komplett abgearbeitet ist.
Nach dem Einsatz werden die Fahrzeuge in der Feuerwache aufgerüstet und wieder in einen einsatzbereiten Zustand versetzt, sofern dieses nicht bereits vor Ort geschehen ist. Dieses ist leider nicht immer sofort möglich, weil wichtiges Material und Gerät verbraucht wurde und ggf. erst gereinigt oder nachgefüllt werden muss.